«Namen sind ungeschriebene Geschichte»
Fahne der Freiwilligen Legion des Kantons St. Gallen 1804 mit dem neuen Kantonswappen im Zentrum. – Aus: Wikipedia (unter: Geschichte des Kantons St.Gallen). Public Domain.

Von der Helvetik zum Kanton St.Gallen

Der Kanton St.Gallen ist kein historisch gewachsenes Staatsgebilde. Weder kulturell noch wirtschaftlich oder konfessionell bildete das Gebiet eine Einheit. Auch fehlte ein eigentlicher politischer Mittelpunkt. Beim Einmarsch der Franzosen in die Alte Eidgenossenschaft waren in allen Teilgebieten eigenständige Republiken ausgerufen worden. Durch die zentralistische Helvetische Verfassung von 1798 wurden diese Republiken zusammen mit Appenzell, Glarus und der schwyzerischen March in die neugeschaffenen Verwaltungskantone Linth und Säntis eingegliedert. Zwischen 1799 und 1802, während der Koalitionskriege, teilten die beiden Kantone das Schicksal der Schweiz mit wiederholten Ein- und Durchmärschen der Franzosen, Österreicher und Russen, die Not und Ausplünderung über das Land brachten. Daneben bekämpften sich verschiedene einheimische Parteien: Einerseits die Föderalisten und Unitarier, die die neue Ordnung befürworteten, sich jedoch nicht einig waren, ob die Schweiz ein Zentralstaat oder ein Bundesstaat sein sollte. Andererseits die Anhänger der alten Ordnung, des sogenannten Ancien Régime, die, wie der letzte Fürstabt von St.Gallen, eine Rückkehr zu den Zuständen von vor 1798 zu erreichen wünschten. Am 19. März 1803 wurde der Kanton St.Gallen in seiner heutigen Form aufgrund der Mediationsakte von Napoleon Bonaparte und auf Antrag des helvetischen Abgeordneten Karl Müller-Friedberg gegründet. Das Kantonsgebiet entstand aus der Verschmelzung der Gebiete, welche von den helvetischen Kantonen Linth und Säntis übriggeblieben waren nach der Wiederherstellung von Glarus, Schwyz und Appenzell. Bis zur Schaffung des Bezirks Werdenberg 1831 gehörten die Werdenberger Gemeinden zum Bezirk Sargans. (Nach: Wikipedia, unter: Geschichte des Kantons St.Gallen.)